Schlecker: Zustimmung des Integrationsamtes fehlerhaft

Die schwerbehinderte Klägerin war als Bezirksleitern bei der Firma Anton Schlecker e.K. beschäftigt. Der Insolvenzverwalter der Familie Schlecker beantragte beim Integrationsamt die Zustimmung zu beabsichtigten ordentlichen Kündigung der Klägerin. Die Zustimmung wurde erteilt und der Frau in der Folge gekündigt. Die Arbeitnehmerin erhob daraufhin Kündigungsschutzklage sowie eine Klage gegen die Zustimmungsentscheidung des Integrationsamtes. Die Klage gegen die Kündigung ruht zur …

Parteilklüngel: fristlose Kündigung wirksam

Kläger des vom Arbeitsgericht Berlin entschiedenen Falls war der Kreisgeschäftsführer eines CDU-Kreisverbandes. Ihm wurde gekündigt, da er bei der Wahl zur Aufstellung eines Direktkandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl nicht seinen Vorgesetzten, den Kreisvorstandsvorsitzenden, sondern den bisherigen Bundestagsabgeordneten unterstützt haben soll. Darüber hinaus habe er eine E-Mail an seine Kollegen gesandt, die ebenfalls Unterstützer des bisherigen Bundestagsabgeordneten waren. Hierin bat er …

Lebenspartnerschaft soll Ehe steuerlich gleichgestellt werden

Der Bundesrat will eingetragene Lebenspartnerschaften steuerlich der Ehe gleichstellen. Der dazugehörige Gesetzesentwurf sieht die Änderung der entsprechenden Vorschriften des Einkommensteuergesetzes (EStG) sowie weiterer Nebengesetze vor. Im Jahr 2001 wurde für gleichgeschlechtliche Paare das familienrechtliche Institut der eingetragenen Partnerschaft entwickelt. Das neue Gesetz soll nun dabei helfen, die großen Differenzen zwischen Ehen und eingetragenen Lebenspartnerschaften im Steuerrecht zu minimieren. Bisher wurden …

Konkurrenztätigkeit rechtfertigt fristlose Kündigung

Ein bei einem Betrieb für Abflussrohrsanierungen beschäftigter Monteur inspizierte im Auftrag seines Arbeitgebers bei einer Kundin Abflussrohre. Er stellte einen Schaden fest, den er einige Tage später beheben wollte. Dazu besuchte er die Kundin erneut, verlegte neue Abflussrohre und ließ sich den Lohn von 900 € in bar geben, ohne eine Quittung auszustellen. Das Geld behielt er in der Folge …

Arbeitsrecht: keine Anspruch auf Dankesformel

Beschäftigte, die aus dem Unternehmen ausscheiden, wünschen sich regelmäßig positive Zeugnisse, um im weiteren Berufsleben gut voranzukommen. Dazu gehört für die meisten auch ein Schlusssatz, der das Bedauern des Arbeitsgebers über den Verlust des ausscheidenden Arbeitnehmers betont. Nach der neuen Rechtsprechung des BAG müssen diese Schlusssätze jedoch keine Dankesworte oder guten Wünsche beinhalten (9 AZR 227/11). Mit dieser Entscheidung wies …

Erbrecht: Generalvollmacht erlischt bei Alleinerbschaft

Eine vom Erblasser erteilte transmortale Vollmacht, die auch nach seinem Tod wirksam sein soll, erlischt, wenn der Bevollmächtigte Alleinerbe des Erblassers ist. Das OLG Hamm hatte einen Fall zu entscheiden, in dem die 2011 verstorbene Erblasserin ihrem Ehemann eine notarielle Generalvollmacht erteilt hat. Diese sollte auch nach ihrem Tod weiter gelten. Der Mann wollte nach dem Tod seiner Frau ein …

Langjährige Arbeitnehmer dürfen trotz langer Erkrankung nicht gekündigt werden

Langjährige Mitarbeiter eines Unternehmens genießen auch dann Kündigungsschutz, wenn sie häufig erkranken und deshalb nicht arbeiten können. In dem vom Arbeitsgericht Frankfurt am Main entschiedenen Fall kündigte ein Postunternehmen einer Mitarbeiterin fristlos, die über einen Zeitraum von 2 ½ Jahren jeweils bis zu 80 Tage jährlich wegen Krankheit nicht zur Arbeit erschien. Das Unternehmen begründete die Kündigung damit, dass der …

Aktuelle Entscheidungen zu Geschwindigkeitsmessverfahren

Sowohl das AG Aachen als auch das AG Herford haben kürzlich das Geschwindigkeits- messverfahren „Poliscan Speed“ für nicht zulässig erklärt. Es handele sich dabei nicht um ein standardisiertes Messverfahren, so dass die Ergebnisse nicht verwendet werden dürften. Beim AG Aachen (Urt. v. 10.12.2012) war ein Fall zu entscheiden, in dem der Betroffene angeblich 48 km/h zu schnell gefahren war. Der …

Entzugsklinik darf alkoholabhängigen Therapeuten kündigen

Der Kläger war als Ergotherapeut bei der beklagten Fachklinik für Suchterkrankungen beschäftigt. Schon bei seiner Einstellung war der Beklagten bekannt, dass der Kläger unter einer Alkoholsucht litt; allerdings erfolgte die Beschäftigung in der Annahme, dass der Mann „trocken“ sei. Als es Ende 2006 zu mehreren Rückfällen kam, mahnte die Klinik den Therapeuten ab und der Kläger unterzog sich einer stationären …

Fristlose Kündigung eines Vertriebsmanagers unwirksam

Das beklagte Ehepaar beschäftigte den Kläger in ihrem Unternehmen, er hatte eine Stelle als „Vertriebsmanager“ inne. Der Arbeitsvertrag war zunächst auf zwei Jahre ohne Probezeit ausgelegt, der Mann erhielt 20.000 € pro Monat zuzüglich einer Gewinnbeteiligung am aktuellen Projekt, einem Kinderbuch. Der Vertrag sollte sich um zwei Jahre verlängern, falls er nicht mit einer sechsmonatigen Frist gekündigt werde. Bei einer …